Tag 9: Saint-Cyr-Sul-Mer – immer noch da

Heute ist Autorennen Teil 2. Die Quali steht an. Und das ganze 3 Mal. Es gibt 3 Klassen und da dürfen alle 20 Minuten ran. Meine persönliche Meinung, die Quali macht wenig Sinn. Wer schon mal ELMS angeschaut hat, der kennt die Boxenstopps und die Tatsache, dass das Rennen über mehrere Stunden geht. 4 oder 24 Stunden.

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Heute ist Autorennen Teil 2. Die Quali steht an. Und das ganze 3 Mal. Es gibt 3 Klassen und da dürfen alle 20 Minuten ran. Meine persönliche Meinung, die Quali macht wenig Sinn. Wer schon mal ELMS angeschaut hat, der kennt die Boxenstopps und die Tatsache, dass das Rennen über mehrere Stunden geht. 4 oder 24 Stunden.

In unserem Fall werden es 4 Stunden sein. Da ist der Sprinter fehl am Platz. Hier ist Ausdauer gefragt. Schon so manches Lemans Rennen ging für den Führenden in den letzten paar Minuten verloren. Das Rennteam vor ein paar Jahren sah echt erbärmlich aus. Deren Wagen fiel 5 Minuten vor Schluss aus. Bei der Masse an Japanern im Team musste man echt Angst haben, dass diese vor Scham Harakiri begehen. Der Saint Tropeer Busfahrer hätte dabei noch einen guten Platz einheimsen können. Wie gesagt es geht um Ausdauer. Und die ist der Staugeplagte gewohnt. Gut, ihre Ehre konnten sie ein Jahr später mit einem Doppelsieg wieder wett machen. Aber die Angst saß auch in diesem Rennen kurz vor Schluss tief. Da das Qualifying erst um 14:00 los ging hatten wir noch Zeit die felsige Bucht im Osten von Marseilles zu besuchen. Wenn man es nicht genauer wüsste, könnte man meinen man ist irgendwo in Afghanistan. Nur das Meer ist dabei fehl am Platz. Bunker, Felsen und karge Vegetation sind hier vorherrschend. Die Touris sind hier neben den Steinen die an zweiter Stelle. Alles voll. Parkplätze, die Straße und die Wege in die Ortschaft. Ein Grund für uns wieder das Feld zu räumen. Auch die Quali ist mittelmäßig besucht, auf dem Gelände verläuft sich das gut. Das ist umgekehrte Psychologie. Die Formel 1 ist sau teuer und die Rennstrecke ist voll. Die Quali und das Rennen sind komplett kostenlos und es ist genug Platz vorhanden. Nicht mal der große Parkplatz musste geöffnet werden. Ganz nach dem Motto, was nix kostet ist nix wert. Bull Shit.

So viel Spaß für wenig, bzw. gar kein Geld. Keine Parkgebühren und keine Eintrittspreise. Kaum zu glauben. Ein wahres Schnäppchenparadis für uns. Und das Beste zum Schluss. Es macht auch noch Spaß zuzuschauen. Nach der Quali gehtˋs noch zu einem, die Landschaft weit überragende Gebirgskette. Wir konnten da oben eine Radarstation und ein großes Kreuz ausmachen. Bei der Radarstation hatten wir gleich Bedenken diese zu erreichen. Ist vom Militär und die wollen keine Touris. Beim Kreuz hatten wir mehr Hoffnung. Dazu mussten wir diese riesige Felswand erst mal umrunden. Am einzig verbleibenden Weg nach oben hat sich doch tatsächlich ein Kloster-Hostel niedergelassen und diesen mit einer Schranke blockiert. Die Brüder wollen’s auf die harte Tour. Nur zu Fuß kann man den Gipfel erreichen. Merde.

Dazu kommt noch, dass sie statt anständigen Souvenirs (goldene Münze usw.) nur religiöse Utensilien verticken. Rosenkränze, Kreuze und heiligen Bilder. Also den ganzen Weg wieder zurück. Wir haben’s halt echt nicht drauf. Aber dafür haben wir jemanden im Petto der uns da weiterhelfen kann. Zumindest was die Pizzafrage angeht. Richtig, Eddy. Wir kommen sogar kurz ins Gespräch. Der General verrät mir sein Geheimnis für eine gute Pizza. 500 Grad muss der Ofen haben. Meinem verwirrten Blick entnimmt er, dass ich wohl in einer anderen Welt leben muss. Fahrenheit ergänz er daraufhin, nachdem er es im Handy gegoogelt hat. Er hält uns wohl für Amerikaner. Denn in Frankreich verwenden sie auch Celsius. Den Abend runden wir nach der Pizza mit einem Iron-Man/Woman ab. Bevor ich jetzt Leserbriefe mit verwirrten Anfragen erhalte, es ist der SCSM-Dreikampf. Duschen/Kanisterbefüllung/Wäschewaschen. An einem abgelegenen Parkplatz wird die Dusche aufgebaut. Eine groß Ikea-Kiste dient als Auffangbecken fürs Altwasser.

Wir sind umweltbewusst, zumindest was das Abwasser angeht. Dann wird’s hart. Ca. 15 Grad hats, dunkel ist es und es geht leichter Wind. Das Wasser im Tank ist lau-kühl. So spart man Wasser und Zeit. Das Duschen geht recht schnell. Dem Abwasser wird Rei in der Tube und die Wäsche beigefügt und gewaschen. Danach wir das ganze mit klarem Wasser nachgespült und an die Wäschespinne im Bus gehängt.

Soweit zum umweltbewusst sein. Jetzt bitte für alle die Ökos, Recyclingfanatiker oder Mitarbeiter des Umweltamtes sind, weg hören bzw. lesen. Der Wassertank wird jetzt wieder mit 1,5 Literflaschen gefüllt. Das hat alles etwas von einer Panzer-Kanister-Betankung von der Armee. Die leeren Flaschen stapeln sich am Boden. Diese verwenden wir um das Abwasser aus dem Auffangbecken abzufüllen. Jetzt könnten wir diese eigentlich wieder zu Sechserpackungen zusammenbinden und erneut als Wasserflaschen mit Geschmacksrichtung „Käse-Schweiss-Sand“ zu verkaufen.

Apropos Nachhaltigkeit, wir haben wieder 1,80 EURO in die Zukunft der Gemeinde investiert. Die haben ein echtes Müllproblem am Strand. Bereits gestern waren die Mülltonnen am Abend voll. Obwohl diese in der Früh gelernt wurden, sind die jetzt schon wieder voll. Und wir haben unser Zeug gar nicht hier entsorgt. So kann man sagen, dass die Zukunft der Gemeinde in der Müllentsorgung liegt und wir leisten unseren Beitrag dazu. Sowohl durch Taten als auch finanziell. Der kopfschmerzgeplagte Ökonom mit Zusatzdiplom in Umweltschutz wird jetzt noch ein paar Migräneattacken mehr haben. Wenn der Spalt-Tabletten-Hersteller uns sponsoren möchte, die Kontaktdaten sind im Impressum, vielen Dank!

Fazit des Tages

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Andi

„Die Wege des Herrn sind unergründlich und zu weilen auch von seinen weltlichen Vertretern gesperrt. Wir leisten unseren Beitrag für Recycling und der Zukunft von SCSM!“

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