Tag 3: Turin – kurz vor Barcelonette
Ein Tag der aktiv mit Walking begann, uns von einer Apfelbäuerin in die Steinwüste verschlug und nach einem großen Seminar im Bergkloster das worldwide größte Pizza-Desaster erwartete …
Tina wirft mir immer vor, dass ich zu schnell rede und zu viele Informationen in einen Satz packe. Das mit dem schnell sprechen kann hier nicht passieren. Mit den zu vielen Infos….. Also der Reihe nach.
Der Morgen begann also, wie ich bereits erwähnte sehr aktiv. Nicht für uns, wir hatten noch geschlafen, bis uns ein lautes „Aqua, Banana“ und etwas, dass sich wie ein Anfeuerungsruf anhörte aus dem Schlaf gerissen hatte. Wasser und Bananen sind zwar nicht das Frühstück meiner Wahl, aber wenn man mich auch so auffordert, dann ran ans Buffet. Ich also Sammy die Leine angelegt und raus auf den Parkplatz. Wir Beide staunen nicht schlecht, als die Ablösung der Ordnungshüter und halbwüchsigen Bieslern zu sehen ist.
Hordenweise Walker ziehen am Parkplatz vorbei und holen sich an der nahegelegenen Verpflegungsstation Wasser und Bananen ab. Sammy und ich ziehen unverrichteter Dinge und leerem Magen wieder von Dannen. Das heißt, wenigstens der Hund war nicht untätig beim Morgenspaziergang.
Also bleibt es beim Baguette mit Wurst und Marmelade. Als dann senkt sich wieder der dunkle Schatten des Kaffeeproblems über uns. Genauer gesagt über mich. Es ist gerade mal wieder kein Mc Cafe greifbar, wo es doch soooooo dringend wäre um den Tag zu retten. So geht es also los Richtung französischer Grenze.
Unterwegs halten wir bei einem Apfelhof. Nach kurzem klingeln erscheint die Besitzerin. Sie zeigt auf die Säcke mit den Äpfel. Es gibt 3 Verschiedene. Rote, Grüne oder ein Mix aus beidem. Dann gibt sie mir den Rat: „Wähle weise, der eine Sack mit Äpfel lässt dich ewig leben die Anderen führen ins Verderben.“ Ich fühle mich wie Indiana Jones und will gerade den Apfel eines Zimmermanns wählen, da fällt mir auf, dass die Frau Italienisch spricht und ich …. Nicht. Ich sollte aufhören so viele Filme zu schauen. Davon bekommt man viereckige Augen und wird blöd. Hat meine Mama immer gesagt. Dass ein Sack 5 Euro kostet, das verstehe ich wiederum. Ich nehm den Mix. Damit bin ich vielleicht nur
Es geht auf der Passstraße ins französische Skigebiet. Da kommt der Schock. Grenzkontrolle.
Also hektisch die Pässe, Impfpässe, Hundeimpfpass, Erklärung auf englisch für Frankreich zur Einreise bei Coronabeschränkungen rausgesuchen und unverdächtig lächeln. Die Dame vom Grenzerteam bedeutet mir langsam ranzufahren und das Fenster runterzukurbeln. Als sie den Wust an Papieren sieht schwindet ihre Einsatzbereitschaft und sie lässt uns ohne auch nur eines der Papiere gesehen zu haben passieren. Puhhhh Glück gehabt. Seit dem Schengen-Abkommen lässt einem jede Kontrolle den Puls in die Höhe treiben. Nicht, das wir was illegales machen würden.
Einfach nur das Bad–Feeling über die Ungewissheit.
Seit wir die Kontrolle hinter uns gebracht haben geht es bergauf…. Das heißt rein fahrtechnisch geht es bergab. Aber die Wolken reissen auf und die Sonne kommt.
Auch strahlt uns der MC Donalds schon bei der ersten größeren Ortschaft entgegen.
Großer Cappuccino…. Der Tag ist save…. Hätte ich das gewusst, was noch kommt, ich hätte mich im Kaffee ersoffen. Aber ich bin schon wieder zu schnell. Sorry.
Es geht über die Casse Deserte. Eine überwältigende Passstraße, bei denen die Gipfel wie eine Dünenlandschaft aussehen. Am Pass angekommen steigen wir aus. Es ist wieder mal sau kalt. Ernstls Vorhersagen haben den Ort zum Glück noch nicht erreicht. Der Schnee bleibt aus. Auch keine Sandwürmer, Fremen oder ein paar bösartige Harkonnen. Ok, ich schweife schon wieder ab.
Es geht hinab ins Tal durch eine atemberaubende Schlucht. Allerdings ist der beste Teil baufällig und für den Autoverkehr gesperrt. Also absitzen und zu Fuß dort hin. Gigantisch….mir geht jetzt langsam die Superlative aus. Jetzt wird’s kniffelig. Wir haben mehrere Ziele in verschiedenen Richtungen.
Zunächst fahren wir einen versteinerten Wasserfall an. Ganz nett, wie gesagt Superlative sind jetzt Mangelware. Und weiter gehts zum Kloster mit großem Konvent im Anbau. Der Wind ist ein ständiger Begleiter. Im Gegensatz zu den Ansiedlungen auf dem Weg dorthin. Wie nähern uns dem 2. Problem des Tages. Der warmen Mahlzeit. Zunächst aber das Kloster. Wirklich nett und tolle Aussicht. Und es gab sogar die berühmten französischen Souvenirmünzen. In der Kirche ist es ruhig, aber im Konvent da steppt der Bär. Dass auf der kleinen Straße so viele Autos raufgekommen sind ist mir nicht aufgefallen. Jetzt heißt es Essen besorgen.
In unserer Not testen wir eine neue Errungenschaft. Einen Pizzaautomaten.
Um es kurz zu machen. Die Pizza war eine Katastrophe. Verbrannt und etwas undefinierbares zwischen den Schichten. Wollte die Mafia irgendwelche unliebsamen Konkurrenten loswerden und hat diese in den Teig eingearbeitet?
Der Tag nähert sich dem Supergau. Was war schon Tschernobyl für ein lächerliches Missgeschick, im Gegensatz zum ausbleibenden Abendessen?
Die Rettung bietet ein Pizzabudenbesitzer in Form einer Margaritha.
Wir hatten Glück. Nach uns macht er seien Laden zu. Auf mein verwunderten Blick auf die Uhr (20:17) erwidert er mit einem fragenden Blick in die leere Straße. Sind wohl alle im Konvent und fressen Automatenpizza.
Ich gönne es ihm, er hat den Abend gerettet. Mein Dank gilt noch so vielen Pizzabäckern und MC Cafe Betreibern auf dieser Reise, sodass ich es im allgemeinen mal aussprechen möchte. Ich Danke euch allen für die Cappuccinos und Margarithas die mir schon so oft den Hintern gerettet haben…. Also Danke Danke Danke Danke!!!!
Moral ist wieder auf 80 %. Das nächste und letzt Problem des Tages. Wo pennen. Die restliche Ziele des Tages werden gestrichen und ein Schlafplatz gesucht. Er findet sich in Form eines Parkplatzes vor der örtlichen Gendarmerie. So müssen die Jungs und Mädels in Blau uns nicht erst auf einem anderen Parkplatz suchen und bewachen. Auch die nächtlichen Biesler werden von diesen Umstand abgeschreckt.
Fazit des Tages
Andi
„In Frankreich geht die Sonne auf, Deserte ist nicht Dune, lass die aus dem Konvent die Pizza vom Mafiaverwerter haben, wir bleiben bei der handgemachten. Und zu guter Letzt, wenn die Cops nicht zu uns kommen, kommen wir zu Ihnen. Sie tun so viel für uns, jetzt kommen wir Ihnen entgegen. Und zu guter Allerletzt, sag denen Danke die es verdient haben und dir den Tag gerettet haben. Danke Pizzabäckerei/in, Danke Polizei, Danke den Leuten an der Cappuccinobar, Danke Ernstl für den Tipp mit dem Schnee und Danke Schamane, dass du uns nicht verflucht hast…….“
weitere Tage
Andi´s Reisetagebuch
Es ist schon eine Weile her, dass ich den Reiseblog geschrieben habe. Die letzte Reise ist lange vorbei und der Blog steht immer noch bei 2/3 der Reise. Es gab weder was interessantes zu berichten noch kann ich mich an
Tag 1: Munich – Franklyn
Wir stehen am Flughafen. Flughafen??? Wir sind doch eigentlich Van-tasten? Holen die Geizkrägen vielleicht jemanden vom Flughafen ab, der keinen Bock auf Parkgebühren hat? Haben sie ein neues Mitglied für ihre Gratis-Parkplatz-Sekte rekrutiert?? Soweit kann ich alles mit nein beantworten.
Tag 2: Franklin – Irgendwo auf Long Island
Heute war unsere erste Nacht in Amerika. Alles ist noch neu. Die Hotelzimmer sind noch gewöhnungsbedürftig. Nachdem ich den Blog immer ein paar Tage verspätet schreibe, habe schon einen besseren Überblick, kann vergleichen und die Eindrücke erst mal sacken lassen.