Tag 10: Saint-Cyr-Sul-Mer- dito
Ich wollte es eigentlich nicht mehr machen, aber es bietet sich für den heutigen Blog an. Und wenn ein Leser meint, ich hätte es versprochen, der kann mir einen Leserbrief schreiben. Adressieren bitte nach Jamaika. Den Brief kann mir dann Jo oder Ronaldo mitbringen. Also los gehts…
Wenn ihr wissen wollt, wie nach 4 Stunden Rennen eine Pyramide so sang- und klanglos verschwindet und wenn uns ein einsamer Pizzabäcker und Cop aus Beverly Hills uns den Weg zum sagenumwobenen Grab von der Maria Magdalena weist, das Tom Hanks in das Sakrileg von Dan Brown so verzweifelt an der falschen Stelle sucht gefunden haben, der, ja der sollte dringend weiterlesen.
Aber alles der Reihe nach. Oh es macht so viel Spaß die eigenen Vorsätze über den Haufen zu schmeißen und das ganze ohne Folgen für das Image. Warum? Welches Image? Das gleiche gilt für das Niveau. Wenn jemand fragt, was ich so verzweifelt am Boden suche, dann ist es entweder ein sagenhafter Goldschatz oder, nun ja, das Niveau.
Zunächst haben wir uns auf den Weg zur Rennstrecke gemacht und uns dort im Van ein ausgedehntes Frühstück gegönnt. die 4 Stunden sind wie im Flug vergangen. Mit Gassi gehen, gelegentlich die Rennstrecke besuchen und Mittagessen besorgen kann man die Zeit gut rumbringen. Brot und Spiele, das wussten schon die alten Römer. Danach wollten wir noch etwas Boden gutmachen und unsere Reise fortsetzen. Dazu mussten wir wieder den besagten Berg umrunden. Aber diese Gegend schein ein entscheidendes Problem zu haben. Es sind gewisse Sachen nicht vorhanden. Fahrstraßen auf den Berg und eine Pyramide. Im Navi liegt sie klar vor uns. Aber auf dem Berg ist nur eine verfallene Burg. Über einen Mauerdurchbruch gelangen wir zum Hof. Die Ruine hat einen mystischen Touch. Die pflanzenüberwucherten Mauerreste tragen den Rest dazu bei. Aber von der Pyramide keine Spur. Wir setzen unsere Reise fort und treffen bei einer Tankstelle auf einen Pizzafoodtruck. Nachdem Restaurants hier dünn gestreut sind schlagen wir zu. Wir kommen mit, ich nenn ihn Axel, ins Gespräch. Wo wir herkommen will er wissen und was uns an Frankreich gefällt.
Daraufhin frag ich ihn wo er denn im Urlaub schon war. Ihm fallen nur 2 Orte ein. Pompei und den größten Wasserfall Europas in den Pyrenäen. Da wird mir wieder klar, was wir für ein enormes Glück haben. Wo wir schön überall waren. Norwegen, Schweden, England, Wales, Schottland, Benelux-Staaten, Frankreich, Italien, Österreich, Spanien usw. Der Pizzabäcker ist hauptsächlich in seinem Foodtruck und wenn er mal Urlaub hat, dann verbringt er sie Zuhause. Tagtäglich hinter seinem Ofen und trotzdem glücklich, Respekt.
Wir fahren weiter und resümieren unser Fahrtziel. Unerreichbar. Es kommen erste Zweifel am weiter Vorhaben. Wir könnten auch zurück ans Meer, dort übernachten und am nächsten Tag mit neuem Tatendrang weiter Richtung Clermont-Ferrand.
Der nahe gelegene Ort lässt uns innehalten. Am Straßenschild ist eine Basilika angeschrieben. Diese hatten wir schon des öfteren von der Autobahn aus gesehen und jedesmal unsere Besuchsabsichten kundgetan, aber nie erfüllt. Heute ist es soweit. Wir haben noch 20 Minuten Zeit einen Parkplatz zu suchen und die Kirche zu betreten. Nach 10 Minuten haben wir einen, aber nur deswegen weil ein hilfsbereiten Franzose uns seinen anbietet. Er will nur kurz halten und die Kirche anschauen. Seine Frau wartet im Auto. So können wir Beide gehen. Die Basilika ist eindrucksvoll. Aber Automat mit den goldenen Münzen kaputt. Shit. Dafür können wir in einer Krypta den Schädel von Maria Magdalena bestaunen. War das nicht die, die Tom Hanks so verzweifelt gesucht hat. Die Templer haben sie versteckt und ein riesen Geheimnis draus gemacht mit Rätselraten und Jagd von A nach B. Hier ist der Schädel und man kann es in jedem Reiseführer nachlesen. Schon wieder ein Mythos vernichtet. Oder der Schädel gehört irgendeinem armen Schwein, der für den Reliquienfälscher sterben musste. Ein neuer Fall für das Kommissariat in Frejus. Die sind spezialisiert auf Kopf- und Sacklose. Na Harry, fahr schon mal den Wagen vor und wenn dir einer an den Spiegel fährt, scheiss drauf, das regelt die Versicherung.
Es geht zurück nach SCSM. Vorher wird noch das Abwassertank entleert. Ganz fachgerecht an einer offiziellen Ablassstation an der Tankstelle. So funktioniert der Ablasshandel also. Dann sind wir umweltsündentechnisch wieder im grünen Bereich.
Ich liebe diese Wortspiele und ich weis jetzt schon, dass Tina beim Korrekturlesen wieder ernsthaft an meiner Ernsthaftigkeit zweifelt. Ok, ok ich hör schon auf, sonst wars der letzte Hochzeitstag.
Zurück im SCSM wird wieder 2,70 Euro in die Zukunft der Stadt investiert. Bei so viel gutem Willen sind wir wohl bald Ehrenbürger der Stadt.
Fazit des Tages
Andi
„1. Nachtrag: Warum Axel, Axel heißt? Wie immer ich weis es nicht. Aber nachdem der uns eine Stempel-10er-Bonuskarte geschenkt hat, auf der was mit Fouli stand, konnte ich nicht anders. Axel Fouli von Beverly Hills Cop 1-3 ist Kult für mich, genauso wie der genügsame Axel aus der Stadt Pyramide ´s Lost. Wenn ich jetzt auch noch anfange Orte nach Begebenheiten zu benennen, anstatt ihre richtigen Namen, müssen wohl bald neue Landkarten gedruckt werden oder ihr findet die Orte nie. Obwohl, das hört sich nach einem neuen Unternehmenskonzept an. Schamane ich hab ne neue 1 Euro-zur-ersten-Milliarde-lösung! Jetzt zur Erkenntnis: Suche keine Pyramiden in Frankreich. Axel hat für seine Genügsamkeit meinen vollen Respect und Hey Tom oder besser Robert Langdorn, ich weis wo das Grab ist. Wo? Lies meine Blog. (Sorry Tina, wie geht das mit dem markierten bei Tom Hanks?)“
weitere Tage
Tag 1: Zuhause – Rust
Der Freitag ist eigentlich noch gar kein Urlaubstag. Ich muss noch bis 12 ins Büro. Auf dem Weg dorthin habe ich heute schon eine seltsame Begegnung. Ich stehe an der Ampel mit dem Fahrrad, Linksabbiegerspur. Da hält auf der Fahrbahn