Tag 10: Grande Motte Parkplatz – über Umwege nur etwa 100m Luftline weiter

Unser Roadtrip soll laut Plan eigentlich von unserem Startpunkt über die Cote Azur mit Foix zum äußerst westlichen Punkt über die Trullihütten im italienischen Süden zurück zum Ausgangspunkt führen. Für jeden mit geografischen Kenntnissen oder einer einfachen Naviapp auf dem Handy ergeben sich dabei horrende Kilometerzahlen. Für jemand, der eine lange Fahrt zum Urlaubsziel will und während des Aufenthalts nur Kurzstrecke, dem sei gesagt, der Roadtrip ist für den nix. So müssen wir jeden Tag einiges an Kilometer herunterreißen um unser ambitioniertes Ziel zu erreichen. Wie der Titel des 10. Tages bereits vermuten lässt, haben wir an diesem Tag total versagt. Gut wir haben 100 m geschafft. Aber die Zeit, die wir dafür benötigt haben, macht nicht mal einer Schnecke Konkurenz. Schon gar nicht der Rennschnecke aus der unendlichen Geschichte. Aber ich schweife schon wieder ins Filmthema ab. Als halten wir es mit den Ents aus Herr der Ringe… nicht so hastig!!

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Wir wollen an einen Ort der Ganges heisst. Da ist zwar ein Fluss aber der heißt Vis Ganges ist die Ortschaft in der Nähe. Verwirrend ich weis. So war auch der Weg dorthin. In einem Dorf mit dem Namen Cazilhac kommt es fast zum Desaster. Ich weis, das ist auf dieser Fahrt öfters mal der Fall. Aber die Fahrt hätte hier abrupt enden können. Wir fahren also durch besagten Ort und stehen irgendwann an einem Schild „Durchfahrt gesperrt. Uns trennen lumpige 100 m von der Weiterfahrt auf der Hauptstraße. Ich denke mit, der Weg durchs Wohnviertel ist zwar eng, aber besser als 20 km Umweg. Der Weg wird enger und enger und endet vor der Einmündung in die Hauptstraße ebenfalls an einem Zaun mit Schild. Ende, Sackgasse, links und rechts nur ca. 1 m Platz.Mit unserem normalen PKW wäre ich schon ins schwitzen gekommen, aber mit dem Van steigt der Puls in den roten Bereich. Rückwärtsgang und Schleichfahrt. Immer wieder Vorwärts und korrigieren. Dann kommt die rettende Einfahrt, die wir zum Wenden nützen. Jetzt raus aus Cazilhac und 20 Km Umweg. Wie oft ich in diesem Dorf unsere 1500 Euro Selbstbeteiligung schon flöten habe gehen seh kann ich nicht zählen. Dann die große Enttäuschung. Wir kommen am Wasserfall bei Ganges an und……. Kein Parkplatz, dafür aber ein Haufen Leute. Uns vergeht die Lust und die Moral leidet bedenklich. Da hilft auch Jos Pizza nix. Wir ziehen jetzt die Reisleine und machen das unvorstellbare für Camperreisende……

Wir gehen in ein Hotel. Ja wir haben unser Ansinnen aufgegeben alles in unserer Konservendose zu tun. Essen, schlafen, waschen und fortbewegen. Für jeden wahren Camper sind wir jetzt Looser und Weicheier. Ich muss an einen Kumpel in der Vergangenheit denken, der bei einer ähnlichen Gelegenheit einfach mit „Wenn’s mir hilft.“ geantwortet hat. Endlich mal wieder normal Duschen, waschen, aufs Klo gehen und nicht alles mit Wasserflascheneinheiten. Wir hatten heute Morgen ein Hotel ganz in unserer Nähe ausgemacht und waren neidisch auf die Gäste dort. Wir werfen also unsere Grundsätze über Bord und lassen sogar noch 2 Sachen zum Anschauen auf dem Weg sausen. Der Portier mit dem Namen Adrjan, dieses Mal wissen wir durch die ausgetauschten Email (Tina war schon fleißig beim Preis und Zimmer erfragen) seinen richtigen Namen, gibt uns ein schönen Zimmer mit Blick auf die Hecke. Ich erwähne es deshalb, um ironisch auf die normalen Instagram-Pärchen aufmerksam zu machen, die ein wunderschön romantische Zimmer im 1. Stock mit Blick auf das Meer hatten und nachdem sie mit dem Hotelmanager ein Glas Prosecco geleert haben, sich ins fantastische Himmelbett werfen und und und……

Wir beschränken uns auf das Wesentliche. Dusche und Klo.

So sauber waren wir schon Lange nicht mehr. Auch die Ausrüstung wurde einer Grundreinigung unterzogen. Im Bad siehts aus wie in einem Waschsalon.

Wie gesagt, diesen Tag beenden wir 100 m weiter von unserer gestrigen Nachtruhestätte und was soll ich sagen, ich würde es wieder tun.

Fazit des Tages

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Andi

„100 m können kurz oder lang sein. Es hängt von der Perspektive ab. Wie genial kann ein Zimmer mit Blick auf die Hecke sein, wenn man seit 10 Tagen in einer Konservendose haust. Und an alle Hardcore Campervans die uns jetzt belächeln, Asta la vista Baby (Terminator 2)!“

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