Tag 1: Munich – Franklyn
Wir stehen am Flughafen. Flughafen??? Wir sind doch eigentlich Van-tasten?
Holen die Geizkrägen vielleicht jemanden vom Flughafen ab, der keinen Bock auf Parkgebühren hat? Haben sie ein neues Mitglied für ihre Gratis-Parkplatz-Sekte rekrutiert?? Soweit kann ich alles mit nein beantworten. Soviel zu Beginn, wir fliegen weg. Der Van bleibt in der Garage und die Jungs und die Mutter/Schwiegermutter kommen mit. Unser Ziel? Nun, das ist unterschiedlich. Tina will sich Ihrer Angst stellen, ich will es wie Amerigo Vespucci machen, die Jungs schauen mich nur fragend an und die Schwiegermutter/Mutter ist einfach mit dabei.
Für Geschichtsinteressierte dürfte sich die Frage nach dem Ziel schon erübrigt haben. Für alle Anderen… es ist Amerika. Genauer gesagt USA.
Der Entschluss zum Flug kam ziemlich überraschend. Die Vorbereitungen waren teilweise ziemlich chaotisch und trotzdem, wir stehen am Flughafen und warten bis wir borden dürfen. Für Tina ist es eine Herausforderung. Sie hat Panikattacken und war bis vor wenigen Stunden nicht in der Lage das Haus alleine zu Verlassen.
Aber der Grund der Reise treibt sie an. Welcher…. Später dazu mehr.
Meine Intention ist es, wie schon gesagt, nach Vespucci Amerika zu entdecken.
Ich habe so viele Gerüchte und Geschichten gehört. Ich will wissen was davon stimmt und was, um in das Thema einzutauchen, Bullshit ist.
Auch will ich neue Grenzen erreichen und überschreiten. Das hat jetzt nichts damit zutun mich körperlich zu fordern. Nein, mein sportlicher Gesamtzustand ist ebenfalls Bullshit im Moment. Ich war noch nie soweit von zu Hause weg. Noch nie auf diesem Kontinent. Und ich wurde bei den Einreiseformularen noch nie gefragt ob ich in Amerika vorhaben mich terroristisch zu betätigen. Nein kein Witz, das wollen die tatsächlich wissen. Gut erstes Gerücht bestätigt. 1:0 für den Gerüchtemanager in Zukunft GM genannt. Nicht zu verwechseln mit General Motors. By the way, wir bräuchten noch einen Sponsor für die Reise. Wie gesagt, war sehr überhastet. Also wenn sich der angeschlagene Autobauer uns anschließen will, sehr gerne. Nur Bora Dunstabzugshauben lehnen wir weiter ab. Looser brauchen wir nicht in unserem Team. Das gilt auch für Topklasse Hersteller, die Looser sponsoren.
Auf dem Flug zieh ich mir den neuen Film Maverick rein. Genauer gesagt nur bis zur Hälfte. Der Rest ist für den Rückflug. Schon seltsam, wenn man im Flugzeug sitzt und schaut anderen beim Fliegen zu. Ich ab in letzter Zeit mein Filmpensum auch etwas vernachlässigt. Deshalb verzeiht mir wenn ich nicht ganz auf der Höhe der Zeit mit Filmzitaten bin.
Auf einem meiner Toilettengänge sehe ich tief unter uns Grönland. Oder zumindest die Ausläufer davon. Danach die unendlichen menschenleeren Weiten von Kanada.
So als Deutscher in Deutschland fällt es einem schwer, sich nicht gegenseitig auf die Füße zu treten.
Die nächste Horrorstory, es kann bei der Einreise Stunden dauern bis man aus dem Flughafen raus ist…….
Wir kommen so ziemlich als erstes aus der Maschine. Geschwinden Schrittes zum Schalter der Passkontrolle. Dort Fingerabdrücke, Bild und kurze Befragung. Da die Jungs mit dabei sind bekommen wir einen Mitarbeiter zugeteilt, der und direkt zum Gepäckscanner bringt. Dort einmal scannen und schon stehen wir Vorraum vom Flughafen. Keine 15 Minuten und alles war rum. Somit 1:1 GM.
Jetzt wurde es tricky. Der Mietwagen war in einem anderen Gebäude. Jeder Bussfahrer den wir gefragt haben fuhr da nicht hin und verwies auf eine andere Nummer. Freundlich sind die Amys. Aber entweder haben die keinen Plan oder keine Bock zu helfen. Das sollte uns noch öfters passieren. Ich nenne es F(freundlich)A(ber)K(einen)-B(ock) oder -P(lan). Kurz Fak-B oder Fak-P.
Hier wird schließlich auch alles abgekürzt. Wir gehen also zum Taxistand. Dort ist ein Taxieinweiser. Der Chef vom Platz. Wir fragen Ihn, ob uns ein Taxi auch zum nahegelegenen Mietwagenzentrum mitnimmt. Der meint klar. Wir fragen ob der es ablehnen kann, wegen der kurzen Route. Er darauf, nein darf er nicht, es ist sein Job. Cool. Der Taxifahrer wird davon in Kenntnis gesetzt. Er lässt ein lautstarkes shit hören. Aber er muss und wir müssen auch. Der Wagen ist nur eine Stunde nach der Landung reserviert. So macht er einen kurzen Schlenker und wir sind im Mietwagenzentrum. Dort können wir uns einen Wagen aussuchen. Wir entscheiden uns für eine Fort Escape. Nein wir wollen nicht flüchten. Nun kommt es zur Katastrophe. Eigentlich wollen wir im Flughafen amerikanische Handykarten kaufen um Internet zu haben. Dort mehrmals das Fak-P Syndrom. Keiner weis wo es sowas zu kaufen gibt. Hier nicht. Wie telefonieren die Amys eigentlich? Die haben das Handy doch nicht auf der Straße gefunden und oh Wunder, da war schon einen Karte drin die funktioniert. Und selbst wenn sie der Weihnachtsmann bringt, der muss die Karten doch auch irgendwo her haben.
Jetzt Katastrophe Nr. 2. Der Wagen hat kein Navi. Auf Anfrage beim Schalter der Autovermietung. Die haben alle keine Navis mehr. Warum auch, jeder hat doch ein Handy mit Internet. FAK-P!!!! Wie soll ich eine Laden mit Simkarten finden, wenn ich kein Navi hab?? Wir fahren los. Der Wagen hat wenigstens eine Kompass. Ich weis, dass wir grob nach Süd Westen müssen. Vielleicht finden wir ja einen Laden dafür. 3 Läden und jedes mal FAK-P. Definitiv P und nicht B. Die wussten es wirklich nicht. Jetzt haben wir einen Straßenatlas. Aber der ist sehr ungenau. Nur die Großen Straßen sind eingezeichnet. Aber besser als nix. Wie war das früher eigentlich als es noch kein Navi gab?? Wir haben. Glück im Unglück. Ein Walmart ist unsere Rettung. Nein Simkarten hatte er keine. Der Typ der die Dinger verkauft ist nicht da. FAK-B. Aber hier ist kostenloses W-LAN. Also Navi programmiert und Screenshots von der Karte gemacht. Jetzt gehts weiter mit Karte-Kompass. Tina hat das ziemlich gut hinbekommen. Haben uns nur 1 mal verfahren. Das Hotel erreichen wir um kurz nach Mitternacht.
Fazit des Tages
Andi
„Der Stern von Bethlehem ist seit der Erfindung des Navis nicht mehr nötig. Nur wenn du kein Navis hast, ist der Stern die einzige Hoffnung die du hast, um ans Ziel zu kommen. Oder kostenloses W-LAN vom Walmart.
Danke an dieser Stelle …. FAK-PERFEKT!!!“
weitere Tage
Tag 19: Boston – Munich
Jetzt heißt es langsam Abschied nehmen. Nach einem äußerst ausgiebigen Frühstück und einer großangelegten Entrümpelung unseres Gepäcks sind wir abfahrbereit. Wahnsinn was sich in 2,5 Wochen so alles ansammelt. Auf dem Weg shoppen wir noch Hundefutter und ein paar Spielsachen